Berlin, Berlin – wir waren in Berlin

Dank einer Einladung des SPD-Bundestagmitglieds Udo Schiefner konnten wir vom 02. Juli bis 05. Juli 2023 an einer Informationsfahrt nach Berlin teilnehmen.

Die Anreise verlief – na sagen wir mal „außergewöhnlich“. Waren wir noch am Viersener Bahnhof pünktlich gestartet, war der ICE ab Duisburg nicht ganz zuverlässig. Zu der deutlichen Verspätung gestattete sich ein Gleiswechsel auf ein wegen Bauarbeiten gesperrtes Gleis und nach einiger Zeit der Verwirrung saßen wir dann irgendwann auch im Zug nach Berlin. Dachten wir. Denn in Hamm hieß es plötzlich „Aufgrund eines technischen Defekts endet die Zugfahrt hier.“.  Lange Rede kurzer Sinn: nach nahezu 9 Stunden waren wir dann tatsächlich auch in unserer Hauptstadt angekommen und es konnte endlich losgehen.

Beim Abendessen haben wir das Restaurant mit einigen Liedern unterhalten und am Montag haben wir uns um 8 Uhr auf den Weg zum Reichstag begeben. Unter den Flügeln des 55 m² großen Bundesadlers wurden wir über die Geschehnisse und Gepflogenheiten des Parlaments informiert. Danach berichtete Udo Schiefner über seinen Berliner Alltag und es ergaben sich interessante Diskussionen zum aktuellen Geschehen.

Im Anschluss folgte ein Highlight unserer Reise. Unter der rund 23 Meter hohen und 40 Meter breiten Glaskuppel des Reichstagsgebäudes haben wir „Die Lüü vom Niederrhein“ geschmettert. Eine tolle Akustik und die Besucher haben uns fotografiert sowie mit reichlich Applaus gefeiert.

Sodann machten wir uns nach einem weiteren Gruppenfoto auf zum „Bundesministerium für Digitales und Verkehr“. Dort wurden wir intensiv über die Aufgaben des Ministeriums und aktuelle politische Inhalte informiert. Nach einem Besuch des Humboldt Forum im neu errichteten Berliner Schloss auf der Spreeinsel haben wir den ersten Tag mit einer kleinen Stadtrundfahrt ausklingen lassen.

Beeindruckend war die Führung durch die Dauerausstellung „Alltag in der DDR“ am Prenzlauer Berg. Im Museum auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiß-Brauerei wurde anschaulich über das Kollektiv, 5-Jahres-Pläne und deren Nichterreichung, Wohnverhältnisse und vieles mehr informiert. Von dort ging es zum sogenannten „Tränenpalast“ – der Abfertigungshalle am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße, mit der Millionen Menschen schmerzliche Abschiede und bedrückende Erfahrungen verbinden.

Weiter gings mit einer Fahrt über die Spree und nach dem Mittagessen haben wir uns einem weiteren bedrückenden Teil der DDR-Geschichte gewidmet – dem Ministerium für Staatssicherheit (umgangssprachlich als StaSi bekannt). Waren Ende der 50er Jahre lediglich 2.900 Menschen dort angestellt, beschäftigte das Ministerium in den 80ern bereits 90.000 Mitarbeitende zu Überwachung, Einschüchterung und Verfolgung unliebsamer DDR-Bürger. Das Gelände war in den Kiez eingebettet und nahm über die Jahre dementsprechend immer mehr Raum ein. Im Anschluss folgte ein weiterer Höhepunkt – wir sind mal eben zum Brandenburger Tor gefahren und haben dort zur Freude der Touristen ein Mini-Konzert gespielt. Die Freude bei den Zuhörern und bei uns war sehr groß – es war einfach toll. Am Mittwoch folgte noch der Besuch des Holocaust-Mahnmals. Eine Erinnerung an das dunkelste Kapitel unserer deutschen Geschichte. Danach eine kurze Fahrt durch die Stadt, unter anderem vorbei am Schloss Charlottenburg und mittags traten wir die Heimreise an – diesmal war die Bahn etwas zuverlässiger und pünktlicher 😊

Roland Angenvoort

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